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Datum 11. Mai 2020
Lesedauer 2 Minuten

Photovoltaik: Was ist dran an den Vorurteilen?

Stimmt es, dass Solarstrom eine negative Ökobilanz hat, viel zu teuer ist und in der Schweiz nicht effizient zu produzieren ist? Im zweiten Teil unseres Photovoltaik-Specials räumen wir mit den gängigen Vorurteilen auf und erklären, warum oft sogar das Gegenteil der Fall ist.

Ist es wahr, dass Solarpanels mehr Energie zu ihrer Herstellung benötigen, als sie jemals erzeugen können?

Das ist ein Gerücht, das sich seit den Anfängen der Photovoltaik in den 50er-Jahren hartnäckig hält. Solarpanels wurden damals zur Stromversorgung in Satelliten eingesetzt, wobei die Energie-Rücklaufzeit tatsächlich keinen grossen Stellenwert hatte. Heute liegt diese je nach Technologie und Breitengrad bei etwa 2 Jahren – und dieser Wert sinkt ständig. Bezogen auf die lange Lebensdauer von 30-40 Jahren ist das also ein ausgesprochen guter Wert.

Stimmt es, dass Solarzellen giftige Rohstoffe enthalten?

Solarzellen bestehen zu 95 % aus Silizium, das aus Quarzsand gewonnen wird und ungiftig ist. Silizium und die in der Elektronik verwendeten Metalle wie Kupfer, Blei oder Aluminium sind nach dem Gebrauch vollständig wiederverwertbar.

Ist die Sonneneinstrahlung in der Schweiz überhaupt hoch genug, um relevante Mengen an Solarstrom zu produzieren?

Die durchschnittliche Sonneneinstrahlung in der Schweiz liegt bei rund 1100 kWh pro Quadratmeter und Jahr – genug, um eine Solaranlage überall in der Schweiz effizient zu betreiben. Sie produziert zudem auch bei bewölktem Himmel und sogar bei Regen Strom, indem sie die diffuse Strahlung nützt, die von den Wolken reflektiert wird.

Photovoltaik-Anlagen sind doch immer noch viel zu teuer – oder etwa nicht?

Die Preise für Photovoltaik sind in den letzten Jahren massiv gesunken – eine Anlage mit 5 kWp Leistung ist heute bereits ab 13000 Franken zu haben. Mit diversen Abzügen und Förderbeiträgen wird es noch günstiger. So machen in den meisten Kantonen die erlaubten Steuerabzüge 15 % – 20 % des Anlagenwerts aus. Dazu kommen Förderbeiträge in Höhe von 20 % – 30 % der Investitionskosten.

Am meisten Solarstrom wird dann produziert, wenn er am wenigsten gebraucht wird. Wie profitiere ich also von einer Photovoltaik-Anlage?

Wenn die Sonne in den Mittagsstunden stark scheint, ist niemand zu Hause, um den Strom zu nutzen – und abends, wenn der Bedarf hoch ist, gibt es kaum Sonneneinstrahlung. Das ist aber zu kurz gedacht: Auch wenn niemand zu Hause ist, verbrauchen Häuser einiges an Energie, denn Geräte wie Kühlschrank oder Tiefkühler laufen rund um die Uhr. Auch Modems und TV-Boxen verbrauchen im Stand-by-Modus Strom. Somit erreichen Schweizer Haushalte ohne zusätzliche Technik eine Eigenverbrauchsquote von bis zu 20 %. Haushaltsgeräte wie Waschmaschine und Geschirrspüler lassen sich mittels Timer-Funktion gezielt dann betreiben, wenn der Solarertrag am höchsten liegt. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, einen Stromspeicher zu integrieren und die Stromabnahme über Smart-Home-Systeme intelligent zu steuern. Lassen Sie sich diesbezüglich von Ihrem Elektriker beraten – er plant und realisiert eine nachhaltige Photovoltaik-Anlage ganz nach Ihren Wünschen und Bedürfnissen.

Wir sind gerne für Sie da

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