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Was es braucht, bis ein Gebäude «mitdenkt», ist beeindruckend. Die Branche ist gefordert – mit Weiterbildung, SchuIungen und einer noch persönlicheren Beratung. Wie diese Haltung praktisch umgesetzt werden kann, zeigt der vollendete Umbau des «Hôtel de Rougemont» im Kanton Waadt – ein Refugium an intelligenter Gebäudetechnik.
Auch beim Umbau oder einer Renovation eines Gebäudes wird immer mehr intelligente Haustechnik eingesetzt. Ganz zur Freude aller. Denn die Bewohner oder Angestellten freuen sich über ein deutliches Plus an Komfort. Und die Bauherren profitieren – vor allem bei Gewerbe- und Industriebauten – von erheblich tieferen Energiekosten.
Eine gewerbliche Gebäudeautomation ist im Vergleich zur privaten noch etwas komplexer, weil mit viel mehr Auflagen zu rechnen ist. Sicherheit, Feuer und Notbeleuchtung sind die Stichworte dazu. Selbst das Licht am Arbeitsplatz muss einer gewissen Norm entsprechen. So sind mindestens 500 Lux für Büroarbeitsplätze vorgeschrieben. Ist ein Arbeitsplatz auf besonders feine Arbeiten ausgerichtet, wie zum Beispiel Uhrmacher sie brauchen, sind es sogar 750 Lux.
Umso wichtiger also, die verschiedenen Komponenten wie Lüftung, Heizung, Beschattungseinrichtungen, Beleuchtung und Audiosystem genau aufeinander abzustimmen. So können auch extern angelieferte Elemente – beispielsweise von einem Generalunternehmer – ganz einfach integriert werden. Dank der Gebäudeautomation entsteht eine zentrale Schnittstelle, von welcher aus sämtliche Abläufe gesteuert werden.
Jeder Elektroinstallateur bildet sich laufend weiter. Denn nur so kann er mit der schnellen Entwicklung der Technologien Schritt halten. Es reicht heute längst nicht mehr, zu wissen, wann eine neue Technologie auf den Markt kommt und wie man sie installiert. Man muss sie verstehen – von innen heraus. Und das heisst Schulung, Schulung, Schulung. Denn vorbei sind die Zeiten, als die «einsame» Stehlampe in der Ecke neben dem Sofa einfach nur zu Leuchten hatte. Heute ist alles Teil eines Ganzen – im Fall vom Umbau des «Hôtel de Rougemont» war dies ein KNX. Was dieser Standard an Komfortmöglichkeiten und Energieeinsparungen zu leisten vermag, ist beeindruckend.
Und noch eine Entwicklung wird auf die Branche zukommen: Die Grenzen, was Elektro-Unternehmen anbieten und was nicht, werden immer fliessender. Verdeutlicht am Hotelumbau in Rougemont, heisst das: Neben der eigentlichen Installation des KNX als Basis für die Gebäudeautomation wurden auch gleich vier Racks geliefert, mit Glasfaser verbunden und die gesamte Telekommunikationsanlage programmiert.
Heute sind neben dem Preis auch Ideen gefragt. Am Beispiel Rougemont heisst das: Wie installiere ich neue Rohre, wenn die Unterdecke zu niedrig ist? Wie gedenke ich die fehlenden Kabelschächte zu kompensieren? Was mache ich mit der eigentlich zu tief liegenden Decke? Bin ich in der Lage, die Arbeiten von Lüfter, Heizungs- und Elektrofachmann so zu koordinieren, dass sich die Arbeiten ergänzen statt behindern? Welche zusätzlichen Ideen bringe ich, um das KNX auszugestalten? Fragen über Fragen, die – will man sie in ihrer Gesamtheit beantworten – sehr wohl zur Herausforderung für ein Elektroinstallationsfachgeschäft werden können. Und das wiederum bringt uns zur letzten Frage:
Der Herausforderungen sind genügend da. Elektrotechnisch gesehen wird sich die Branche wohl vermehrt mit der Weiterentwicklung von LED sowie der Einführung von OLED beschäftigen. Intensiv geforscht wird auch an einer günstigeren und – vor allem – effektiveren Energiespeicherung sowie einem verbesserten Wirkungsgrad der Solarmodule.
Sonnige Aussichten also für all jene, die fest daran glauben wollen, dass jedes Haus seinen Energieverbrauch selber decken kann. Denn das ist die ganz grosse Herausforderung der Zukunft!