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Datum 06. Mai 2019
Lesedauer 3 Minuten

Sicher unter Strom

Strom ist praktisch, aber auch problematisch. Darum sollte man das Hantieren mit Steckdosen und Co. besser dem Fachmann überlassen – denn fehlerhafte Installationen sind im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich.

Der Umgang mit elektrischem Strom ist heute so selbstverständlich, dass die damit verbundenen Gefahren oft unterschätzt werden. Zu Unrecht: Strom ist beispielsweise die häufigste Ursache von Wohnungsbränden in der Schweiz. Meist ist dies auf unsachgemässe oder defekte Installationen zurückzuführen. Wer ein paar einfache Regeln befolgt und sich vom Elektriker beraten lässt, kann das Risiko auf ein Minimum reduzieren.

Im Zweifelsfall zum Elektriker

Sicherungen dienen dazu, eine Überlastung des Stromnetzes zu verhindern. Wenn eine Sicherung ausfällt, sollte sie nicht einfach nur ersetzt und wieder eingeschaltet werden – vielmehr muss die Ursache gesucht und der Fehler behoben werden. Wird eine Leitung dauerhaft leicht überlastet, kann es passieren, dass die Sicherung nicht herausspringt und sich stattdessen der Draht im Kabel stark erhitzt. Im schlimmsten Fall führt dies dazu, dass das Isolationsmaterial zu glühen beginnt und ein Schwelbrand entsteht. Weil dabei keine Flammen sichtbar sind, kann sich dieser oft unbemerkt ausbreiten – kommt er aber in Bereiche mit viel Sauerstoffzufuhr, entsteht daraus schnell ein offener Brand. Neben unsachgemässen oder defekten Elektroinstallationen können auch Geräte mit Wackelkontakt zu überlasteten Leitungen führen. Sie sollten darum keinesfalls weiter betrieben, sondern unbedingt von einem Fachmann begutachtet werden.

FI-Schutzschalter als Lebensretter

Eine weitere Gefahrenquelle im Haushalt ist sogenannter Fehlerstrom: Bei mangelhaft isolierten Leitungen, nicht fachmännisch ausgeführten Elektroinstallationen oder Beschädigungen kann es passieren, dass Strom dorthin fliesst, wo er nicht sollte. Wenn dann noch Feuchtigkeit hinzukommt, wird der Strom fehlgeleitet – dies kann zu Überhitzung und damit zu einem Brandausbruch führen. In solchen Fällen schaffen sogenannte FI-Schutzschalter Abhilfe: Sie unterbrechen den Stromfluss bei defekten Stromkreisen und Geräten, was das Risiko von Elektrounfällen und Bränden erheblich minimiert. In der Schweiz sind solche Schutzschalter bei Neubauten bereits Pflicht. Doch auch bei bestehenden Häusern ist ein Einbau solcher Schalter unbedingt zu empfehlen. FI-Schutzschalter können fix in der Anlage selbst oder in Steckdosen montiert werden, sind aber auch als mobile Stecker erhältlich. So ist das Nachrüsten in der Regel einfach und kostengünstig möglich.

Alarm bei Rauch und Feuer

Wenn es trotz aller Sicherheitsvorkehrungen mal brennt, kann dies ganz schnell lebensgefährlich werden. Besonders in der Nacht: Schlafende bemerken den Rauch nicht unbedingt rechtzeitig, und wenn sie aufwachen, ist die Sicht bereits durch Rauch erschwert. Dies kann schnell zu einer Rauchvergiftung führen. Um das zu verhindern, ist eine frühe Alarmierung durch einen Rauchmelder ein wirksames Mittel. Die kleinen Geräte lassen sich einfach an die Decke schrauben. Besonders im Schlafzimmer, in der Küche und im Eingangsbereich ist die Installation eines Rauchmelders zu empfehlen. Sie erkennen sowohl Schwel- als auch offene Brände und warnen mit einer Kombination aus akustischen und optischen Signalen.

Regelmässige Wartung ist Pflicht

Sowohl bei FI-Schutzschaltern wie auch bei Rauchmeldern sollte in regelmässigen Abständen die Funktionsweise überprüft werden. Jeder FI-Schutzschalter verfügt dafür über einen Testknopf, der sich direkt beim Schalter im Sicherungskasten befindet. Wird er gedrückt, simuliert das System einen Fehlerstrom – so sieht man direkt, ob der Schalter ordnungsgemäss reagiert. Zweimal jährlich sollte diese Kontrolle durchgeführt werden. Am besten kombiniert man dies mit der Sommer-/Winterzeitumstellung – so geht der richtige Zeitpunkt garantiert nicht vergessen.

Auch Rauchmelder sollten einmal im Jahr überprüft werden. Bei den meisten Modellen reicht dafür ein einfaches Drücken des Testknopfes. Geht die Sirene dabei nicht an, muss das Gerät ausgetauscht oder repariert werden. Zusätzlich empfiehlt sich eine Sichtprüfung: Dabei wird kontrolliert, ob das Gerät äussere Beschädigungen aufweist und ob alle Raucheintrittsöffnungen frei sind. Wie bei so vielem im Leben gilt auch hier: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser – schliesslich nützen sämtliche Schutzmassnahmen nicht viel, wenn sie im Notfall nicht richtig funktionieren.